Menschenleben retten!: Mit der Sea-Watch im Mittelmeer
Mit dem Fischkutter gegen das Menschensterben.
Nach den tragischen Bildern ertrinkender Flüchtlinge fasst Harald Höppner seinen wohl verrücktesten Plan. Er beschließt ein Schiff zu kaufen, freiwillige Seemänner anzuheuern, aufs Meer zu fahren und so viele Menschen wie möglich zu retten.
„Wenn sich keiner darum kümmert, dann mache ich das eben“, war sein Motto. In seinem Buch beschreibt er, wie er über 2000 Menschenleben retten konnte, trotz vieler Hindernisse.
Es ist die Geschichte von einem, der anpackt, von einem, der Verantwortung übernimmt, damit unsere Gesellschaft menschlicher wird. Einem, der nicht länger akzeptieren will, dass andere sterben, nur weil sie am falschen Ort geboren sind.
Martin Kolek, Seenotretter SeaWatch: „Ich glaube, es war eher Schmerz. Und irgendwann kommt danach auch Wut. Ich wusste in dem Augenblick eigentlich, es macht hier gar keinen Sinn in diesem Moment irgendwie gegen jemanden Wut zu haben. Weil alle Energie wird hier für was anderes gebraucht. Das halte ich mir für später auf. Ich merke, dass die unheimlich da ist, die Wut. Gegenüber Strukturen, die genau dafür sorgen, dass diese Menschen dort ertrinken. Diese Wut ist enorm. Ich kann sie nicht personalisieren, ich würde auch diejenigen, die die Verantwortung tragen, Politikern nicht unbedingt sagen, dass sie die volle Verantwortung haben. Aber sie haben die Verpflichtung, sich die Sache anzugucken. Und anders zu entscheiden.“ REPORT MAINZ 2016