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Welthungerhilfe | Natalia Jidovanu | Nahrungsmittelverteilung in Zeiten von Corona: Die Kenianerin Madeline Shimuli, 22 Jahre alt, holt zusammen mit ihrer zweijährigen Tochter - kontaktlos - Lebensmittel von der Welthungerhilfe im St. Charles Lwanga Centre in Kibera, Nairobi ab.

© Welthungerhilfe | Natalia Jidovanu | Nahrungsmittelverteilung in Zeiten von Corona: Die Kenianerin Madeline Shimuli, 22 Jahre alt, holt zusammen mit ihrer zweijährigen Tochter – kontaktlos – Lebensmittel von der Welthungerhilfe im St. Charles Lwanga Centre in Kibera, Nairobi ab.

Welthungerhilfe stellt Welthunger-Index 2020 vor

Corona, Kriege, Klimawandel: Die Welt ist nicht auf Kurs, den Hunger bis 2030 zu besiegen

Bereits vor der Covid-19 Pandemie litten die Menschen in mehr als 50 Ländern unter Hunger und Unterernährung. Die Fortschritte bei der weltweiten Hungerbekämpfung sind in Folge von Ungleichheit, Konflikten, Vertreibung und Klimawandel viel zu gering, um das verbindliche Ziel „Zero Hunger“ bis 2030 zu erreichen.  

Dies zeigt der neue Welthunger-Index, der die Ernährungslage in 107 Ländern berechnet. 14 Länder weisen heute höhere Hungerwerte auf als noch 2012. Dazu gehören u.a. Kenia, Madagaskar Venezuela und Mosambik. Die Welthungerhilfe macht deutlich, dass die COVID-19 Pandemie und ihre wirtschaftlichen Folgen die Ernährungsunsicherheit von Millionen Menschen verschärfen. Die Zahl der Hungernden ist weltweit auf derzeit 690 Millionen Menschen gestiegen. Daher begrüßt die Welthungerhilfe ausdrücklich, dass mit dem Friedensnobelpreis für das Welternährungsprogramm der Kampf gegen den Hunger als zentrale Herausforderung der Weltgemeinschaft anerkannt wird.

© Florian Lang/Welthungerhilfe | Essensausgabe in einem Slum in der Nähe von Delhi, Indien. Viele der derzeitigen Bewohnerinnen sind gestrandete Wanderarbeiterinnen, die von der Corona-Pandemie und dem landesweiten Lockdown überrascht wurden. Das Essen besteht meist aus Reis, Gemüse und Linsen.

„Schon vor dem Ausbruch der COVID-19 Pandemie war die Hungersituation insbesondere in Afrika südlich der Sahara und Südasien alarmierend. Die Menschen leiden unter einer Vielzahl von Krisen durch Kriege, Dürren, Überschwemmungen, Heuschreckenplagen. COVID-19 wirkt wie ein Brandbeschleuniger. Armut und Hunger werden nach allen Prognosen stark zunehmen und der Klimawandel verschlimmert die schwierige Lage der Menschen zusätzlich.

Wir brauchen eine Ausweitung der sozialen Sicherungssysteme in den betroffenen Ländern, damit sich Armut und Hunger nicht weiter verschärfen. Außerdem müssen wir unsere Ernährungssysteme so verändern, dass sie gerechter und widerstandsfähiger sind. Wenn wir bei der Hungerbekämpfung weiter so machen wie bisher, werden es 37 Länder bis 2030 nicht schaffen, ein niedriges Hungerniveau zu erreichen. Die Verleihung des Friedensnobelpreises an das Welternährungsprogramm ist ein Ansporn, für die Abschaffung des Hungers zu kämpfen und den betroffenen Menschen eine Stimme zu geben“, betont Marlehn Thieme, Präsidentin der Welthungerhilfe.

Quelle

Welthungerhilfe 2020

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