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Bürger fordern stärkere Beteiligung der Industrie an den Kosten der Energiewende

91 Prozent der Bundesbürger gehen die Industrieprivilegien bei den Stromkosten zu weit.

57 Prozent lehnen sogar jegliche Sonderregelung ab, weitere 34 Prozent fordern weniger Ausnahmen. Dies geht aus einer repräsentativen Umfrage unter 1050 Bürgerinnen und Bürgern über 18 Jahren im Auftrag des unabhängigen Energieanbieters LichtBlick hervor. Lediglich neun Prozent der Befragten halten die Kostenentlastung der Industrie in Höhe von rund neun Milliarden Euro jährlich für gerechtfertigt.

Allein durch die Befreiung von der Ökostrom-Förderung werden stromintensive Unternehmen 2013 mit 4,7 Milliarden Euro subventioniert. Das geht aus Berechnungen des Bundesverbandes Erneuerbare Energien hervor. Die Kosten tragen die Verbraucher. Der Anstieg der EEG-Umlage von 3,6 Cent auf rund 5,3 Cent pro Kilowattstunde zum Jahreswechsel trifft vor allem Haushalte und Mittelstand. Ohne die Industrieprivilegien könnte die EEG-Umlage 2013 um ca. 25 Prozent oder 1,3 Cent niedriger ausfallen.

Dabei profitieren Konzerne mit hohem Stromverbrauch besonders vom Ausbau der erneuerbaren Energien. Denn das steigende Angebot an Wind- und Sonnenstrom hat die Börsenpreise für Strom auf ein Rekordniveau sinken lassen.

Gero Lücking, Vorstand Energiewirtschaft von LichtBlick, fordert deshalb eine Reform der Industrieförderung: „Der Ärger der Bürger ist verständlich. Große Unternehmen profitieren vom Ausbau der erneuerbaren Energien, Verbraucher und Mittelstand werden unnötig belastet. Das ist unangemessen.“

LichtBlick fordert deshalb, die EEG-Umlage für energieintensive Betriebe an den Strompreis zu koppeln. Die Idee: Wenn die Industrie wie in diesem Jahr von niedrigen Preisen an der Strombörse profitiert, soll sie im Gegenzug stärker an der Ökostrom-Förderung beteiligt werden. Erst wenn steigende Strompreise die Unternehmenskosten wieder in die Höhe treiben, sollen die Betriebe über einen niedrigeren EEG-Beitrag entlastet werden.

„So werden die Kosten des Konjunkturprogramms Energiewende gerecht verteilt. Und gleichzeitig bleibt die Wettbewerbsfähigkeit der Industrie gewahrt“, erläutert Lücking.

Quelle

Lichtblick 2012

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