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Das dickste Energiesparschwein

Nur wenn die Häuser in Deutschland Wärme effizient verbrauchen, ist die Energiewende zu schaffen.

In den nächsten Jahrzehnten muss also millionenfach in neue Heizungen, neue Fenster und mehr Dämmung investiert werden. Die Kosten der energetischen Sanierung werden dabei oft als unrealistisch hoch dargestellt. Doch schon heute sanieren Hausbesitzer freiwillig mehr, als sie müssten. Selbst nach den Zahlen der Sanierungs-Kritiker lohnt sich das.

Die Studie „Energetische Gebäudesanierung in Deutschland“ hat es mit angstmachenden Prognosen in die Schlagzeilen geschafft. Sollte Deutschland die Energiewende im Gebäudesektor tatsächlich anpacken und alle Häuser bis 2050 energetisch sanieren, würden die Kosten sich auf mindestens 1,7 Billionen Euro summieren. Armut und Hartz-IV-Empfänger seien die Folge, so Studienautor Professor Andreas Pfnür, denn irgendwo müsse das Geld ja herkommen. Mieter und Hausbesitzer seien quasi gleichermaßen überlastet.

Pfnür macht solche Aussagen nicht ganz ohne Eigeninteresse. Der Wissenschaftler arbeitet am Forschungszentrum Betriebliche Immobilienwirtschaft der TU Darmstadt. Diese Branche hat Probleme. In jüngster Zeit für ansteigende Mieten immer wieder kritisiert, fühlt sich die Immobilienwirtschaft von der Politik gegängelt und von den Medien verfolgt. Das Verbot von Luxussanierungen und Mietkappungsgrenzen sind nur zwei Stichworte.

Interessanter Zusammenhang zwischen Studienaussage und Auftraggeber

Und dann sind da ja noch Kosten der energetischen Gebäudesanierung, von denen die Gebäudebesitzer möglichst viel an die Mieter weitergeben wollen. Es stellt sich also die Frage: Soll der Schwarze Peter für hohe Mieten einfach der Energiewende zugeschoben werden? Damit die Mieter sich gegen die energetische Sanierung wenden, gegen die Energiewende ganz allgemein?

Auftraggeber für die Studie ist das Institut für Wärme und Oeltechnik. Dieses wiederum wird von den großen Mineralölunternehmen finanziert. Energetische Gebäudesanierung führt zur Einsparung von Heizkosten, weil weniger Heizöl oder -gas gebraucht wird. Die Energiewende im Gebäudesektor wird deshalb zu sinkenden Profitmargen bei den großen Mineralölunternehmen führen.

Ein Schelm, der jetzt einen Zusammenhang zwischen Studienaussage und Auftraggeber herstellt.

Den kompletten Artikel können Sie hier weiterlesen

Quelle

KLIMARETTER.INFO | Klaus Franz 2013Klaus Franz ist Vorstandsvorsitzender des Gesamtverbandes Dämmstoffindustrie (GDI) und Senior Vice President beim Dämmstoffhersteller Rockwool.

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