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Eine Frage mit Sprengstoff: Wem nutzt es?

Die entscheidende Frage zum Verständnis des Umbaus der Energieversorgung hin zu 100% erneuerbaren Energien und damit verbundenen energiepolitischen Entscheidungen ist: WEM NUTZT ES?

So kurz diese Frage ist, so vielfältig und komplex sind die Antworten im Detail. Der Kern dieser Antworten ist allerdings ganz einfach.

Das Wissen zur Umsetzung von 100% Erneuerbaren ist verfügbar. Und es ist in höchstem Maße un-ethisch, das Mögliche JETZT nicht zu tun (siehe auch: Hermann Scheer. 100% jetzt: der energethische Imperativ). Die tatsächliche Umsetzung ist allein eine Machtfrage.

 

Die Macht der Wiederholung

Der Beitrag “Eine Frage mit Sprengstoff: Wem nutzt es?” kratzt nur an der Oberfläche, aber schon diese dünne Oberfläche enthält bereits genug Stoff, um ganze Bücher darüber zu schreiben – was auch bereits geschehen ist. Er enthält im Prinzip auch genügend Sprengstoff um die aktuelle energiepolitische Diskussion, die sich regelmäßig im Klein-Klein verliert, zu durchleuchten und aus den Angeln zu heben.

Dazu aber müssten die Inhalte massenhafte Verbreitung finden und starker politischer Druck aufgebaut werden. Alles, was Sie hier finden, ist so oder so ähnlich schon oft gesagt worden. Aber so wie die Blockierer von 100% Erneuerbaren ihre falschen Botschaften täglich aufs Neue wiederholen, so müssen auch wir täglich aufs Neue unsere richtigen Botschaften neu verbreiten. Sie können dazu einen Beitrag leisten!

Warum es keinen Konsens über eine “beste Lösung” geben wird

Die Frage des Umbaus der Energieversorgung hin zu 100% Erneuerbaren Energien wird regelmäßig so diskutiert, als ginge es darum, zunächst ein gemeinsames Problemverständnis herzustellen und dann die beste wissenschaftlich-technisch-ökonomische Lösung für dieses Problem zu finden. Darüber sei ein nationaler bzw. globaler gesellschaftlicher Konsens herzustellen. Wenn dieser Konsens gefunden wäre, wären ja alle einig und es ginge nur noch darum, mit demokratisch gewählten, vernünftig handelnden Volksvertretern oder einer Art “wohlmeinendem Diktator”, der in Abwägung aller Interessen handelt, die “richtige Lösung” umzusetzen.

Diese Betrachtung ist mehr als naiv. Sie ist in der Vergangenheit gescheitert und wird auch in der Zukunft weiter scheitern, weil bei der Frage der optimalen Energieversorgung die beste Lösung für viele Milliarden Menschen (nämlich fast alle) – 100% Erneuerbare – gleichzeitig den Ruin von einzelnen aber extrem einflussreichen Akteuren bedeutet.

Warum es sich lohnt, die Menschheit vor die Wand zu fahren

Die Profiteure der Zerstörung unserer Lebensgrundlagen durch die Nutzung atomar-fossiler Energien sind die großen Verlierer des Umbaus der Energieversorgung hin zu 100% erneuerbaren Energien. Ihr Geschäftsmodell basiert auf der Extrahierung, dem Transport, der Verarbeitung und Verteilung von Erdöl, Erdgas, Kohle und Uran. Dieses Geschäftsmodell löst sich mit der Durchsetzung von 100% erneuerbaren Energien in Luft auf.

Das Geschäft mit den atomar-fossilen Energien können wegen der langen Energieketten – von wenigen global verteilten Rohstoffquellen bis zu Milliarden Endkunden – nur multinationale Konzerne bedienen (siehe: Hermann Scheer. Solare Weltwirtschaft). Sie wissen, dass ihre Zeit zu Ende geht. Aber sie wissen auch, dass jedes Jahr Verzögerung Milliarden in ihre Kassen spült. Sie werden ihre gigantischen Infrastruktur-Investionen so lange nutzen wie möglich – und wenn dabei die Welt untergeht.

Die schnell wachsende globale Divestment-Bewegung arbeitet daran, dem Sektor so schnell wie möglich das Geld zu entziehen (siehe auch: “Finanzcrash verhindern, Klimawandel begrenzen, keine Kohle für die Kohle“). Der amerikanische Groß-Investor Warren Buffet hat den Schuss offenbar gehört (”Warren Buffet investiert 30 Milliarden Dollar in Erneuerbare” und “Starinvestor Buffet steigt bei Ölkonzern Exxon aus“).

Die Konzerne der alten Energiewirtschaft und die mit ihnen verbundenen Finanzkonzerne tun nach wie vor alles in ihrer Macht stehende, um politische Parteien, Verwaltungen, Ministerien, wissenschaftliche Forschungseinrichtungen, ganze Staaten und globale Organisationen unter ihre Kontrolle zu bringen. Sie schaffen mit direkter und indirekter Bestechung, Manipulation von Informationen, Auftragsmorden von Bürgerrechtlern und Gewerkschaftern, vor allem aber Einflussnahme auf energiepolitische Rahmenbedingungen die Grundlage für milliardenschwere Gewinne, die sie dann mit Hilfe hochbezahlter Berater möglichst weitgehend der Besteuerung entziehen.

Warum aber spielen die Erfüllungsgehilfen der Konzerne mit?

Eine der Erklärungen findet sich in einer der wenigen wirklich sinnvollen volkswirtschaftlichen Theorien, der sogenannten “Public Choice”-Theorie.

Hier können Sie den Artikel weiterlesen

Quelle

MetropolSolar Rhein-Neckar | Daniel Bannasch 2015

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