Hollywood-Legende Michael Douglas spricht sich für Vertrag zum endgültigen Verbot aller Kernwaffenexplosionen aus
Der Oscar-prämierte Schauspieler und Produzent Michael Douglas ist gemeinhin bekannt für sein Engagement für die nukleare Abrüstung.
Nun hat er sich mit der Organisation des Vertrags über das umfassende Verbot von Nuklearversuchen (CTBTO) für eine Reihe von nüchternen aber aussagekräftigen Fernsehspots zusammengetan, die für den Vertrag werben sollen.
„Der Vertrag über das umfassende Verbot von Nuklearversuchen ist das leuchtende Vorbild für eine Welt ohne Kernwaffen. Ist er erst einmal in Kraft, wird er dazu beitragen, das nukleare Wettrüsten zu verhindern, dessen Zeugen wir in der Vergangenheit geworden sind, und das weitere Aufstocken der Kernwaffenarsenale um einiges schwieriger gestalten“, so Douglas.
Laut Aussage von Douglas geht sein Einsatz für die nukleare Abrüstung auf das Wettrüsten im Zusammenhang mit dem Kalten Krieg während seiner Kindheit zurück. „Ich wuchs in den Vereinigten Staaten zu einer Zeit auf, in der Atomwaffentests an der Tagesordnung waren. In der Schule mussten wir Luftschutzübungen machen und mein Vater hatte in seinem Garten in Kalifornien einen Luftschutzbunker. Als Kind konnte ich nur schwer die Bedeutung dessen erfassen, was da vor sich ging. Es war wie ein monströser Alptraum, der mich immer verfolgt hat“, so Douglas weiter. „Als ich dann später begann, die Auswirkungen der Atomwaffentests zu verstehen, setzte ich mich immer stärker für die nukleare Abrüstung ein.“
In den fünfzig Jahren seit Ende des Zweiten Weltkrieges wurden über 2.000 Atombomben an über 60 Orten weltweit getestet. Der radioaktive Niederschlag (www.ctbto.org/nuclear-testing/the-effects-of-nuclear-testing/) infolge dieser Explosionen schädigte Menschen, Tiere und die Umwelt. Zahlreiche Teststandorte werden noch viele tausend Jahre unbewohnbar sein.
Als Produkt des nach dem Ende des Kalten Krieges herrschenden Optimismus wurde der Vertrag über das umfassende Verbot von Nuklearversuchen 1996 vor dem Hintergrund großer Zustimmung und Hoffnungen auf ein schnelles Ende des Wahnsinns der Atomwaffenversuche zur Unterzeichnung vorgelegt. Heute wird er von mehr als 180 Ländern weltweit umfassend unterstützt, kann jedoch nicht in Kraft treten, solange die Ratifizierung durch die fehlenden neun Staaten, die über Kerntechnologie verfügen, noch aussteht. Bei diesen Staaten handelt es sich um China, Ägypten, Indien, Indonesien, Iran, Israel, Nordkorea, Pakistan und die Vereinigten Staaten von Amerika. Die Verpflichtung Indonesiens, den Ratifizierungsprozess noch in diesem Jahr zum Abschluss zu bringen, weckt neue Hoffnungen und bringt uns dem Inkrafttreten ein Stück näher. Solange die Welt jedoch noch auf die verbleibenden Länder warten muss, sind wir alle weiterhin der Gefahr einer Wiederaufnahme der Atomwaffentests und eines erneuten Wettrüstens ausgesetzt.
„Die Welt hat lange genug darauf gewartet, dass der Vertrag in internationales Recht umgesetzt wird“, meint Michael Douglas. „Also nutze ich heute als Schauspieler und Friedensbotschafter der Vereinten Nationen meine Stimme und meinen Namen, um auf diesen entscheidenden Vertrag aufmerksam zu machen und um Unterstützung zu werben. Ich rufe die neun Länder, die den Vertrag noch ratifizieren müssen, dazu auf, dies unverzüglich zu tun, damit wir ihn endlich in Kraft treten lassen können und die mit diesen schrecklichen Waffen verbundene Gefahr ein für allemal gebannt ist.“
Der Vertrag über das umfassende Verbot von Nuklearversuchen
Der Vertrag über das umfassende Verbot von Nuklearversuchen verbietet sämtliche Nuklearexplosionen, egal wo, wann und durch wen. Er macht die Welt sicherer, da er die Entwicklung neuer Atomwaffen sowie das Aufstocken der bestehenden Atomwaffenarsenale untersagt.
In der Vergangenheit wurden Zweifel an der Nachprüfbarkeit des Vertrags teilweise als Gründe angeführt, um diesen nicht zu ratifizieren. Angesichts des hochmodernen Prüfsystems (http://www.ctbto.org/verification-regime/) der CTBT, in das mehrer Milliarden Dollar investiert wurden und das fast vollständig umgesetzt ist, sind diese jedoch kein Thema mehr. „Der Einhaltung der Vertragsbestimmungen ist eindeutig überprüfbar“, so Douglas. „Kein Atomwaffentest wird unbemerkt bleiben, wenn das Internationale Überwachungssystem erst einmal umfassend eingesetzt wird.“
Das Internationale Überwachungssystem (International Monitoring System, IMS) ist das Rückgrat des Prüfsystems. Seine weltweiten Messstationen suchen den gesamten Planeten nach Hinweisen auf eine Kernwaffenexplosionen ab – im Boden, unter Wasser und in der Luft. Dabei wird auf vier verschiedene Überwachungsmechanismen zurückgegriffen: seismologische Messstationen, Hydroakustiküberwachung, Infraschallstationen und Radionukliddetektoren. Das Netzwerk ist so gut wie vollständig funktionsfähig und 285 der geplanten 337 Einrichtungen sind bereits in Betrieb.
Anfang dieses Jahres wurde durch die Katastrophe in Japan (www.ctbto.org/verification-regime/the-11-march-japan-disaster/) die wachsende Bedeutung der zivilen Einsatzmöglichkeiten des Systems in den Vordergrund gerückt – die Überwachung von Erdbebenregionen, schnellere Tsunamiwarnungen und das Erfassen radioaktiver Teilchen nach Atomunfällen.
Quelle
CTBTO 2011