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© Sonnenseite

Sonnenlampe kommt ohne Strom aus

Solarflaschen bringen Tageslicht in Slumhütten.

Eine neue Einsatzform für ausgediente PET-Flaschen zeigt die philippinische Initiative „Isang Litrong Liwanag“, übersetzt „ein Liter Licht“. Ihre Wasser- und Colaflaschen dienen in den sonst dunklen Wellblechhütten der Slums in Manila als Tageslicht-Spender. Angesichts der hohen Strompreise reduziert die Solarflaschen-Glühbirne die Haushaltsausgaben deutlich, berichtet die BBC. Entwickelt wurde die Technik vom Massachusetts Institute of Technology.

Sonne für einen Dollar

Die Technik ist einfach: Man befüllt Flaschen mit Wasser und zum Algenschutz auch mit etwas Bleichmittel. Im Wellblechdach wird ein Loch für den Flaschenhals geschnitten und die Fuge versiegelt. Das obere Drittel der Flasche ragt nun ins Freie und lässt die Sonnenstrahlen ins Flascheninnere dringen. Der untere Flaschenteil dient im Innenraum als Glühbirne, die so viel Licht wie eine 50-Watt-Glühbirne von sich gibt und dieses dank des Wassers auch in alle Richtungen verteilt. Ein Dollar kostet das Leuchtmittel, und die Hersteller versprechen eine Haltbarkeit von mehreren Jahren.

Not macht erfinderisch, und gerade für PET-Flaschen scheinen die Einsatzmöglichkeiten in Entwicklungsländern unbegrenzt. In Honduras befüllt man sie mit Schutt und erhält somit Ziegel. Die von der Schweizer EAWAG entwickelte Initiative Sodis desinfiziert Wasser durch UV-Strahlen – was bereits durch sechs Stunden besonnte Lagerung in einer Flasche gelingt. Rund um die Fußball-WM 2010 sorgten schließlich die in Taiwan produzierten Trikots aus PET-Flaschen für Aufsehen.

Besser Vermeiden statt Recyclen

In Mitteleuropa landen PET-Flaschen nach dem Recycling teils erneut in Lebensmittelverpackungen wie Flaschen oder Folien. „Recycling ist wichtig für nachhaltige Nutzung der Rohstoffe. Noch wichtiger ist allerdings, den Verbrauch und die Abfallmenge zu verringern, was am besten durch Mehrwegflaschen gelingt. Der österreichische Weg, voll auf PET-Einweg und Recycling zu setzen, verdrängt hingegen bloß die Mehrwegflasche“, kritisiert Elmar Schwarzlmüller von „die umweltberatung“.

Quelle

Pressetext 2011Johannes Pernsteiner 2011

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