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Fundamentaler Wandel in der Gesundheitspolitik notwendig, um Kollaps des Gesundheitssystems zu vermeiden

In einer neuen Studie hat die Energy Watch Group (EWG) die fundamentale Bedeutung von Klima- und Umweltschutz für das Gesundheitssystem herausgestellt.

Gesundheitspolitiker*innen müssen sich aktiv in die politische Debatte um Klima- und Umweltschutz einbringen und den Fokus der Gesundheitspolitik stärker auf ein kuratives System setzen, um einen Kollaps des Gesundheitssystems zu vermeiden. Denn die menschliche Gesundheit ist untrennbar mit dem Zustand des Planeten Erde verknüpft. Die globale Erwärmung gefährdet jedoch nicht nur unsere Gesundheit, sondern auch unser Gesundheitssystem. Um auch in Zukunft eine hochwertige Grundversorgung und die Finanzierbarkeit unseres Gesundheitswesens aufrecht zu erhalten, sind tiefgreifende Maßnahmen erforderlich.

Der Präsident der Energy Watch Group, MdB Bündnis 90/Die Grünen von 1998 bis 2013 und Mitautor der Studie: „Die Gesundheitsminister*innen müssen sich endlich in die politische Debatte um schärfere Luftschadstoffgrenzwerte oder stärkere Klimaschutzmaßnahmen einmischen und dürfen dies nicht mehr den Wirtschafts-, Verkehrsministern- oder Umweltministern alleine überlassen. Dies wäre ein entscheidender Beitrag zur Gesundheitsvorsorge und damit zur Senkung der Gesundheitskosten.“

Gesundheitliche Grundversorgung nach heutigem Standard gefährdet

Die Kosten explodieren, das medizinische Personal steht vor massiven Belastungen. Systemische Veränderungen wie der demographische Wandel, der Anstieg psychischer Erkrankungen und gesundheitliche Schäden, die durch mangelnden Umwelt- und Klimaschutz weltweit hunderte Millionen Menschenleben gefährden, stellen die globalen Gesundheitssysteme vor enorme Herausforderungen. Es ist absehbar, dass sich diese Belastungen samt steigender Kosten weiter zuspitzen werden und die gesundheitliche Grundversorgung nach heutigem Standard bedrohen. Dies betrifft auch Deutschland ganz akut. Politik und Ministerien haben jedoch bisher nicht auf diese Bedrohungen reagiert. Thomas Heilmann, MdB, CDU mahnt: „Der Klimawandel bedroht unsere Gesundheit. Ganz akut. Unser bereits tief in der Krise befindliches Gesundheitssystem ist darauf nicht vorbereitet. Die Gesundheitspolitik sollte daher neu ausgerichtet werden: Anstelle wie bisher auf einen kurativen Ansatz, sollte die Bundesregierung stärker auf Prävention setzen. So ließe sich auch das Klima schützen.“

Paradigmenwechsel: Fokus auf Planetare Gesundheit, Prävention und politische Zusammenarbeit

Die Studie der Energy Watch Group (vgl. https://hans-josef-fell.de/wp-content/uploads/2023/10/EWG-2023-Klima-Umwelt-Gesundheit.pdf) fordert eine grundlegende Transformation der Gesundheitspolitik hin zu einer umfassenden Gesundheitsvorsorge, die sich aktiv für eine gesunde Umwelt und den Schutz des globalen Klimas einsetzt. Im Mittelpunkt stehen dabei das Konzept der Planetaren Gesundheit, Prävention und politische Zusammenarbeit. Gesundheitsminister*innen auf nationaler und internationaler Ebene müssen sich gemeinsam für entschiedenen Klima-und Umweltschutz einsetzen.

Die in der Studie aufgeführten Maßnahmen tragen nicht nur zur Erreichung gemeinwohlorientierter Ziele bei, sondern dienen mittel- und langfristig auch zur Kostendämpfung im Gesundheitswesen. Darüber hinaus steigern die Gesundheitsminister*innen durch ihr Engagement für mehr Klima- und Umweltschutz auch die Akzeptanz in der Bevölkerung für entsprechende Maßnahmen.

Dr. med. Martin Herrmann – Vorsitzender KLUG – Deutsche Allianz Klimawandel und Gesundheit e.V. stellt fest: „Die Energy Watch Group stellt ein umfangreiches Politikpapier zu Klima, Umwelt und Gesundheit vor. Damit macht sie deutlich, dass unsere Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen die größte Gesundheitsbedrohung unserer Zeit ist. Daher ist die Energiewende auch das wichtigste Gesundheitsprojekt der nächsten Jahre.“

Quelle

Hans-Josef Fell 2023 | Präsident der Energy Watch Group (EWG) und Autor des EEG | Dieser Text wurde am 25.10.2023 als Pressemitteilung der Energy Watch Group veröffentlicht.

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